Fahrräder. Die große Konstante der letzten Jahre. Diese Seite ist ein Überblick über meine Räder in chronologischer Reihenfolge (vermisste Exemplare eingeschlossen).

Der Erstling.

Merida Miami Vice. 90er Jahre Trekking Stahlrad mit Shimano STX Schaltgruppe. Gekauft von mir in einer Zeit, als Rahmengröße noch ein Fremdwort war und ich exklusiv Rad gefahren bin, weil der Bus im Dorf nur ein Mal am Tag gefahren ist. Meist in die falsche Richtung. Momentan wird es nur noch genutzt, wenn mir die anderen Räder zu schade sind und braucht dringend etwas Liebe und Zuneigung.

Mittlerweile hat dieser treue Begleiter einen neuen Besitzer gefunden.

Das schnelle Rad.

Motobecane Mirage II. Baujahr 1985. Eine Überlassung aus der Familie. Nach wahrscheinlich zwei Jahrzehnten im Schuppen wurde diesem Stahlrenner mit Unterrohrschalthebeln und Sachs-Huret Rival Schaltgruppe neues Leben eingehaucht. Für mich war dieses Rad der Einstieg in die Welt der Fahrräder und vor allem auch in das Rennradfahren als solches. Größtes Erlebnis: bei den Cyclassics 2017 deutlich neuere und teurere Räder mit Leichtigkeit überholen.

Das fahrbare Souvenir.

Diskus Highspeed (?). Ein Rad, das ich während meiner Berufsschulzeit in Frankfurt am Main gekauft habe. Kein besonders wertiger Rahmen, keine besonders wertige Ausstattung, kaum lesbare Aufkleber. Wenn man dem Schaltwerk glauben darf, ist es irgendwann um 1983 gebaut worden. Seit 2018 in meinem Besitz und seitdem wird auch daran gebastelt. Das erste Rad, das ich wirklich stark personalisiert habe.

Der treue Begleiter.

Böttcher Randonneur. Baujahr 2018. Mein erstes neues Rad von eigenem Geld. Es war entweder das Rad oder ein Führerschein und ich habe die Entscheidung keine Sekunde bereut. Shimano 105 mit mechanischen Scheibenbremsen, die mittlerweile durch halb hydraulische TRP HY/RD ersetzt wurden. Dieses Rad begleitet mich auf die kleinen und großen Abenteuer des Lebens. Ist es perfekt? Keineswegs. Aber vielleicht genau deswegen liebe ich dieses Rad so.

Das schnellere Rad.

Merida Scultura 400SE. Baujahr 2021. Ein großer Sprung. Weg sind die Unterrohrschalthebel. 2x11 statt 2x6. Hydraulische Scheibenbremsen. Aluminiumrahmen, Carbongabel. Das schnellste Rad, das ich besitze. Ein angenehmer Weggefährte und zügiger Kilometerfresser. Dieses Rad hat mir wieder richtig Lust aufs Rennradfahren gemacht.

Das Experiment.

Peugeot PX 50 Rahmen. Irgendwann in den 70ern gebaut. Von mir komplett neu als Fixed Gear aufgebaut. Alles an diesem Rad war umständlich. Maße, die wenig Sinn ergaben. Gewindestandards, die komplett überholt sind. Aber umso befriedigender war das Endergebnis. Ein leichtes, agiles und überraschend komfortables Fixie auf selbst gebauten 650b Laufrädern.

Leider weilt dieses schöne Stück nicht mehr unter uns. Nach nur einem halben Jahr Spaß wurde es entwendet und ward nie wieder gesehen.

Der Außenseiter.

Cube Reaction Pro. Baujahr 2022. Das erste Rad mit Federung und Bereifung jenseits der 50mm. Lange Zeit habe ich mich gegen Mountainbikes gewehrt. Zu klobig, zu behäbig, zu hässlich. Das Reaction war und ist bisher das einzige MTB, auf dem ich mich direkt wohlgefühlt habe. Außerdem das erste Rad mit einer 1-Fach Schaltung, (die mir noch immer suspekt sind). Aber ich muss zugeben: abseits der festen Wege fahren zu können, hat durchaus auch seinen Reiz.

Das niedlichste Fahrrad der Welt.

Peugeot DA-40. Baujahr 1976 (?). Don’t call it a Klapprad. Es ist ein Steckrad und meine Waffe der Wahl, um im Zug zur Arbeit zu pendeln. Ausgestattet mit einer Sachs Torpedo Duomatic Zweigang Rücktrittschaltung kennt dieses Geschoss nur zwei Geschwindigkeiten: schnell und am schnellsten.

Ich pflege zu sagen, dass es, wenn ich darufsitze, nicht nur das niedlichste Fahrrad der Welt ist, sondern auch das schnellste. Ein wenig übertrieben vielleicht, aber es ist dennoch erstaunlich zügig. Und mit knapp über 17 Kilo auf der Waage ist es auch erstaunlich schwer. Tatsächlich ist es das schwerste Fahrrad in meiner Sammlung.

Der fliegende Holländer.

Plieger Pista Rahmen. Baujahr keine Ahnung. Der Rahmen kommt aus den Niederlanden, mehr weiß ich tatsächlich auch nicht darüber. Aber er hat mir die perfekte Grundlage für ein weiteres Fixie geboten. Diesmal so richtig.  Ohne Bremsbohrungen in Rahmen oder Gabel, ohne Flipflop Nabe, ohne Kompromisse. Ich wollte eine Maschine, also habe ich eine gebaut. Mit 7,7 Kilo das leichteste Rad in meiner Sammlung. Super wendig, super schnell, super spaßig und wahrscheinlich auch super gefährlich. 

Der Nineties-Throwback.

Scott Swatooth Rahmen. Baujahr 1990. 26 Zoll Stahl-Hardtail. Ein weiterer Customaufbau. Pure Neunziger-Jahre Ästhetik. Alles, was ich in gelb oder Lila auftreiben konnte, habe ich auch angebaut. Und weil Laufräder von der Stange meinen optischen Ansprüchen nicht genügten habe ich auch die selbst gebastelt. Einige finden das Rad zu bunt - ich finde es gerade bunt genug. Der Antrieb ist modernisiert, die Bremsen nicht. Style over Substance behaupten einige, aber dafür fährt es sich zu gut.

Der Puristen Albtraum.

Ciöcc Grifone Rahmen. Baujahr späte 90er oder frühe 2000er. Highhlights beinhalten: Tiagra 1x9 Antrieb mit einem wunderschönen Garbaruk 50Z Narrow-Wide Kettenblatt, Mavic Ksyrium Laufradsatz (Limited Edition zum 100. Jubiläum der Tour de France), Campagnolo Chorus Bremsen und ein Gesamtgewicht von knapp unter 8,2 Kilogramm. Ich bin noch immer überrascht, wie gut mir das Endergebnis gefällt. Die Übersetzung ist für alles außer leichte Anstiege komplett ungeeignet und was beqeumeres als 23mm Bereifung bekomme ich wahrscheinlich nicht im Rahmen unter, aber meine Güte ist das Teil flott und macht Spaß.

Der erste Italiener in meiner Sammlung, aber nicht der letzte.